˜Dieœ goldene Meile ein Arkadi-Renko-Roman
Martin Cruz Smith. Dt. von Rainer Schmidt
- 1. Aufl.
- 255 S. 22 cm
Quelle: www.rezensionen.at - Anita Ruckerbauer
Der neue Fall führt Ermittler Renko von der Vorhölle der "Drei Bahnhöfe" bis zur "Goldenen Meile" der Superreichen. (DR)
Während der Moskauer Ermittler Arkadi Renko versucht, den Mord an einer jungen Frau zu klären, wird sein Ziehsohn Schenja in ein anderes Verbrechen verwickelt: Er trifft auf die blutjunge Maja, die mit ihrem kleinen Baby, das auf der Zugfahrt nach Moskau entführt worden ist, aus der Zwangsprostitution geflohen ist. Schauplatz beider Handlungen sind die "Drei Bahnhöfe", eine Unterwelt der Prostituierten, Junkies und Straßenkinder. Doch die Spuren führen in eine ganz andere Welt - in die "Goldene Meile", eine "Lada-freie Zone", früher ein Viertel der Arbeiter, Studenten und Künstler. Die einstigen Bewohner wurden "hinausentwickelt", jetzt ist die Goldene Meile den (Neu-)Reichen und Schönen vorbehalten. Als würden sich die Ermittlungen nicht schon schwierig genug gestalten, machen Renkos Vorgesetzte ihm zusätzlich das Leben schwer. Sein Gegenspieler, Staatsanwalt Surin, möchte ihn endgültig aus dem Polizeidienst entfernen. Wie immer lässt sich Renko davon nicht beirren: Er schiebt bei seinen Ermittlungen einfach seinen alkoholkranken Kollegen Viktor vor. Smiths Krimi zeichnet sich durch genaue Milieustudien aus. Obwohl das Leben in Moskau für die Protagonisten wenig Anlass zu Euphorie gibt, gehört Renko nicht zu den deprimierten Selbstzweiflern unter den Kommissaren. Allerdings gibt er sich auch keinen Illusionen hin. Renko ist beharrlich, intelligent und besitzt die Fähigkeit, aus den widrigsten Umständen das Beste zu machen. Und so ist Renkos neuester Fall mehr als "nur" ein spannender Krimi - er spiegelt das neue, sehr zwiespältige Gesicht des neuen Moskaus wider. Allen Bibliotheken sehr zu empfehlen.