Christine Nöstlinger Werkmonographie
Sabine Fuchs
- 239 S. 21 cm
Zugl.: Berlin, Techn. Univ., Diss., 2000
Quelle: www.rezensionen.at - Martina Lainer
Annäherungen an die Literatur Christine Nöstlingers aus 15 Blickwinkeln. (PL)
Dissertationen müssen nicht immer unlesbar sein. Das beweist Sabine Fuchs, die mit dieser Werkmonografie zu Christine Nöstlinger eine kurzweilige Annäherung an ihr Werk vorgelegt hat. Das Druckbild könnte allerdings für manche zum Hindernis werden, denn kleiner hätte es fast nicht ausfallen können. Fuchs geht davon aus, dass "die" Nöstlinger sich sehr wohl durchdacht vermarktet und so zur Marke werden konnte. Sie ist ihre eigene "Imageträgerin" und so lautet auch das erste Kapitel, in dem sie diesem Phänomen - untermauert durch Selbstaussagen der Autorin - auf den Grund geht. In den folgenden Kapiteln greift sie spezifische Nöstlinger-Schwerpunkte heraus und benennt sie pointiert und treffend. So nähert sich Sabine Fuchs von immer neuen Blickwinkeln der Literatur der vielfach ausgezeichneten österreichischen Autorin an, was dazu führt, dass bestimmte Texte in verschiedenen Kontexten vorkommen. Dieser Bereich der Kinder- und Jugendliteratur wird vielen aus der eigenen Lesebiografie bekannt sein und nun eine Systematisierung erfahren. Dass Nöstlinger aber auch ein Opernlibretto, Hörspiele und Fernsehdrehbücher sowie Ratgeber und Gedichte für Erwachsene geschrieben hat und eine emsige Journalistin in österreichischen Massenblättern ist, ist schon nicht mehr so im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Fuchs kennt Christine Nöstlingers Arbeiten, sie kennt aber auch das bereits zu ihr vorhandene Sekundärmaterial, das sie im Anhang sorgfältig auflistet - eine Quelle für weitere Beschäftigung und Recherche. Auffallend ist der beschreibende Stil von Sabine Fuchs, Bewertungen und Urteilen spart sie aus. Diese Werkmonografie passt in Bibliotheken, deren Nöstlinger-Bestand gut ausgebaut ist, aber auch in alle Schulbibliotheken mit Oberstufe.