TY - BOOK AU - Rytchėu,Jurij AU - Leetz,Antje AU - Rytchėu,Jurij TI - Alphabet meines Lebens SN - 9783293004122 U1 - 890B 22sdnb PY - 2010/// CY - Zürich PB - Unionsverl. KW - Tschuktschen KW - Sibirien KW - Russland KW - Schamane KW - Schamanismus KW - Kulturen, bedrohte KW - Tschuktschenhalbinsel KW - gnd KW - (VLB-FS)Tschuktschen KW - (VLB-FS)Alaska KW - (VLB-FS)Sibirien KW - (VLB-FS)Sowjetunion KW - (VLB-PF)BB: Gebunden KW - (VLB-WN)1110: Hardcover, Softcover / Belletristik/Erzählende Literatur KW - Fiktionale Darstellung KW - gnd-content KW - Belletristische Darstellung N2 - Quelle: www.rezensionen.at - Anita Ruckerbauer Das letzte Werk des tschuktschischen Schriftstellers gibt einen sehr interessanten Einblick in die Kultur seines Volkes. (BI) Den Titel hat Rytchëu ganz bewusst gewählt, denn bei dem Buch handelt es sich nicht um eine chronologisch erzählte Autobiografie, sondern tatsächlich um eine alphabetische Auflistung verschiedener Begriffe und die Erfahrungen des Autors damit. So entstand eine kunterbunte Sammlung zu verschiedensten Themen, die für die Tschuktschen allgemein (Ringelrobbe, Walfang) und für Rytchëu im Besonderen (Buch) wichtig waren. In vielen Bereichen wird deutlich, dass es immer wieder zu Missverständnissen zwischen den Kulturen kam, was zum Teil sehr humorvoll zu lesen ist. So wird von einem Funktionär bemängelt, dass im ganzen Dorf kein Bild von Stalin zu finden sei. Also schickt man einen jungen Mann los, um entsprechende Porträts zu besorgen. Damit nichts schiefgeht, gibt ihm der Dorfschullehrer ein selbst gezeichnetes Bild des damaligen Staatschefs mit. Der junge Hirte kommt mit jeder Menge Porträts zurück - allerdings mit denen von Nikolai Gogol. Die Geschichte hat dem russischen Dichter zu einem ungeahnten Aufschwung in der örtlichen Bibliothek verholfen…. Doch Rytchëu scheut sich nicht, die Schattenseiten aufzuzeigen, die vor allem die russische Bürokratie mit sich gebracht hat. So versuchte man, den Schamanismus mitsamt den Schamanen auszurotten, was einen schwerwiegenden Eingriff in die tschuktschische Kultur darstellte. Man erfährt insgesamt zwar nicht alles aus dem Leben Rytchëus (beim ersten Versuch, seine russische Freundin mit selbst gepflückten Blumen zu überraschen, erwischt er das gerade blühende Grünzeug der Kartoffelpflanzen, was nicht ganz so gut ankommt), dafür aber sehr viel über Gebräuche und Denkweisen der Tschuktschen, einem zahlenmäßig kleinen Volk an der Beringstraße, deren Kultur mittlerweile deutliche Umbrüche erfahren hat. Deshalb ist "Alphabet meines Lebens" vor allem LeserInnen mit Interesse an anderen Völkern und Kulturen zu empfehlen. Im Hinblick darauf wäre es wünschenswert gewesen, wenn die Übersetzerin den mittlerweile längst auch bei uns gebräuchlichen Ausdruck "Innuit" statt des ehemaligen Schimpfworts "Eskimo" gebraucht hätte UR - https://d-nb.info/998579718/04 ER -