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Prinzessinnen Roman Marie Darrieussecq. Aus dem Franz. von Patricia Klobusiczky

By: Contributor(s): Material type: TextTextPublisher number: Best.-Nr.: 505/24120Language: German Original language: French Publisher: München Hanser 2013Description: 304 S. 21 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783446241206
  • 3446241205
Contained works:
  • Darrieussecq, Marie 1969- Clèves dt
Subject(s): Genre/Form: Additional physical formats: Online-Ausg.: PrinzessinnenDDC classification:
  • 840 B 22sdnb
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Daniela A. Frickel Annotation: Marie Darrieussecq erzählt in mitreißender und poetisch ambitionierter Weise die aufrichtige Adoleszenzgeschichte der jungen Solange und schafft damit eine originelle Variante zu den aus männlicher Perspektive erwachsenen Lolita- und Lulu-Phantasien ihrer literarischen Vorgänger. Rezension: „Sie würde gerne wissen, ob sie im Innern gut oder böse ist. Was in ihr steckt. Was in der Nusschale steckt. Was man dort entdeckt.“ Es ist diese beherzte Offenheit im Sich-Begegnen, welche Solange, die Hauptfigur des Adoleszenzromans „Prinzessinnen“ auszeichnet. Im Bereich der avancierten Mädchenliteratur hat es viele Versuche gegeben, das traditionell didaktische Konzept zu reformieren und dem Thema „weibliche Adoleszenz“ einen Raum zu geben, denken wir beispielsweise an „Marsmädchen“ von Tamara Bach. Einen Kontrapunkt im Rahmen dieser Entwicklungen hat jedoch erst Charlotte Roche mit ihrem Bestseller-Roman „Feuchtgebiete“ (2008) gesetzt. Ähnlich provokant, dabei aber mit literarischer Finesse und poetischer Ambition gelingt Marie Darrieussecq mit „Prinzessinnen“ eine an Aufrichtigkeit kaum zu überbietende mitreißende Inszenierung der Übergangszone zwischen Kindheit und Erwachsensein. Solange lebt in einer Umgebung dörflicher Langeweile in den 1980er Jahren. Die Ehe ihrer Eltern scheint gescheitert, Vater und Mutter bilden schwache Schattenfiguren in ihrem Leben. Fürsorge und Liebe erfährt sie seit ihrer frühesten Kindheit von Monsieur Bihotz – ein suspekter, aber sympathischer Nachbar, der Solanges Abenteuerreise in die Welt der Erotik zunächst aufhalten will, bis er selbst in ihren tragischen Sog gerät. Solange erprobt und entdeckt sich in dem sie umgebenden Raum normativer Setzungen, der von Doppelmoral gekennzeichnet ist, in dem Sexualität zugleich ein Dauer- wie Tabuthema darstellt, das vor allem eine sprachliche Realität besitzt. „Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach dem Begreifen des Wortes Nutte. Im Innern eines kleinen Mädchens steckt eine Nutte.“ Dieser Roman erzählt vom natürlichen Begehren eines jungen Mädchens, das erst in und mit dem sozialen System, in dem es sich entfaltet, das Etikett der Unzucht heraufbeschwört. Junge Mädchen könnten ähnlich denken wie sie – „ist sie denn die einzige, die das derart beschäftigt?“
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Item type Current library Collection Call number Status Date due Barcode
Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR DAR (Browse shelf(Opens below)) Available 10117279

Quelle: www.rezensionen.at - Daniela A. Frickel

Annotation: Marie Darrieussecq erzählt in mitreißender und poetisch ambitionierter Weise die aufrichtige Adoleszenzgeschichte der jungen Solange und schafft damit eine originelle Variante zu den aus männlicher Perspektive erwachsenen Lolita- und Lulu-Phantasien ihrer literarischen Vorgänger.
Rezension: „Sie würde gerne wissen, ob sie im Innern gut oder böse ist. Was in ihr steckt. Was in der Nusschale steckt. Was man dort entdeckt.“ Es ist diese beherzte Offenheit im Sich-Begegnen, welche Solange, die Hauptfigur des Adoleszenzromans „Prinzessinnen“ auszeichnet.
Im Bereich der avancierten Mädchenliteratur hat es viele Versuche gegeben, das traditionell didaktische Konzept zu reformieren und dem Thema „weibliche Adoleszenz“ einen Raum zu geben, denken wir beispielsweise an „Marsmädchen“ von Tamara Bach. Einen Kontrapunkt im Rahmen dieser Entwicklungen hat jedoch erst Charlotte Roche mit ihrem Bestseller-Roman „Feuchtgebiete“ (2008) gesetzt. Ähnlich provokant, dabei aber mit literarischer Finesse und poetischer Ambition gelingt Marie Darrieussecq mit „Prinzessinnen“ eine an Aufrichtigkeit kaum zu überbietende mitreißende Inszenierung der Übergangszone zwischen Kindheit und Erwachsensein.
Solange lebt in einer Umgebung dörflicher Langeweile in den 1980er Jahren. Die Ehe ihrer Eltern scheint gescheitert, Vater und Mutter bilden schwache Schattenfiguren in ihrem Leben. Fürsorge und Liebe erfährt sie seit ihrer frühesten Kindheit von Monsieur Bihotz – ein suspekter, aber sympathischer Nachbar, der Solanges Abenteuerreise in die Welt der Erotik zunächst aufhalten will, bis er selbst in ihren tragischen Sog gerät.
Solange erprobt und entdeckt sich in dem sie umgebenden Raum normativer Setzungen, der von Doppelmoral gekennzeichnet ist, in dem Sexualität zugleich ein Dauer- wie Tabuthema darstellt, das vor allem eine sprachliche Realität besitzt. „Es gibt ein Leben vor und ein Leben nach dem Begreifen des Wortes Nutte. Im Innern eines kleinen Mädchens steckt eine Nutte.“ Dieser Roman erzählt vom natürlichen Begehren eines jungen Mädchens, das erst in und mit dem sozialen System, in dem es sich entfaltet, das Etikett der Unzucht heraufbeschwört. Junge Mädchen könnten ähnlich denken wie sie – „ist sie denn die einzige, die das derart beschäftigt?“

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