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Bodytalk der riskante Kult um Körper und Schönheit Andrea Hauner ; Elke Reichart

Contributor(s): Material type: TextTextLanguage: German Series: dtv ; 62203 : Reihe HanserPublisher: München Dt. Taschenbuch-Verl. 2004Edition: Orig.-AusgDescription: 203 S. Ill. 24 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
Audience:
  • Jugend
ISBN:
  • 9783423622035
  • 3423622032
Subject(s): Genre/Form: DDC classification:
  • K 300 22sdnb
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Christina Rademacher Ärzte, Psychologen und Jugendliche beleuchten Aspekte des Schönheitskultes (ab 14) In den nächsten fünf Jahren könnte sich die Zahl der Schönheitsoperationen an Jugendlichen nach Schätzung von Experten verdoppeln. So beginnt eine Zeitungsmeldung, in der es weiter heißt, dass schon jetzt zehn Prozent aller kosmetischen Korrekturen an Jugendlichen unter 20 Jahren vorgenommen würden. Die beiden Journalistinnen Andrea Hauner und Elke Reichart haben mit ihrem Buch zum Thema also gutes Gespür für einen Trend bewiesen. Sie lassen Experten zu Wort kommen: Solche, die sich beruflich bzw. wissenschaftlich mit der Schönheit beschäftigen, und solche, die mit einem bestimmten Ideal persönliche (leidvolle) Erfahrungen gemacht haben, z. B. eine Magersüchtige oder einen ehemaligen Bodybuilder. Zunächst aber wird die grundlegende Frage gestellt, was eigentlich schön ist. Der junge Diplom-Psychologe Martin Gründl hat herausgefunden, dass das meiste, was wir tun, um attraktiv zu sein, uralten, sinnlos gewordenen Mustern folgt. Während es früher notwendig war, Gesundheit, Jugend und Fruchtbarkeit zu signalisieren, um möglichst viele Fortpflanzungspartner anzulocken, wird die Zahl der Nachkommen mittlerweile weitaus stärker von den modernen Methoden der Empfängnisverhütung gesteuert. Nachdem wir das wissen, müssten wir die Schönheit eigentlich zum Teufel schicken. Statt dessen scheint es erstrebenswerter als je zuvor, dem Ideal zu entsprechen. Dass Radikal-Diäten, Fitness-Wahn und Anabolika-Einnahme nicht der richtige Weg dahin sind, wird ohne Moralisieren deutlich. Auch Schönheitsoperationen werden nicht generell abgelehnt: Ein Dermatologe erläutert, welche Eingriffe an jungen Menschen aus seiner Sicht zu rechtfertigen sind und bei welchen Wünschen (auch der Eltern für ihre Kinder!) jeder verantwortungsbewusste Arzt "Stopp" sagen müsste. Wegen der Vielfalt der Beiträge eignet sich "Bodytalk" eher zum Stöbern als zum Durchlesen und hervorragend als Diskussionsgrundlage. Danach wird man wohl immer noch einem Schönheitsideal hinterherlaufen - aber sicher nicht mehr blind.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Sachliteratur PI.YK BOD (Browse shelf(Opens below)) Available 10121771

Quelle: www.rezensionen.at - Christina Rademacher

Ärzte, Psychologen und Jugendliche beleuchten Aspekte des Schönheitskultes (ab 14)
In den nächsten fünf Jahren könnte sich die Zahl der Schönheitsoperationen an Jugendlichen nach Schätzung von Experten verdoppeln. So beginnt eine Zeitungsmeldung, in der es weiter heißt, dass schon jetzt zehn Prozent aller kosmetischen Korrekturen an Jugendlichen unter 20 Jahren vorgenommen würden. Die beiden Journalistinnen Andrea Hauner und Elke Reichart haben mit ihrem Buch zum Thema also gutes Gespür für einen Trend bewiesen. Sie lassen Experten zu Wort kommen: Solche, die sich beruflich bzw. wissenschaftlich mit der Schönheit beschäftigen, und solche, die mit einem bestimmten Ideal persönliche (leidvolle) Erfahrungen gemacht haben, z. B. eine Magersüchtige oder einen ehemaligen Bodybuilder. Zunächst aber wird die grundlegende Frage gestellt, was eigentlich schön ist. Der junge Diplom-Psychologe Martin Gründl hat herausgefunden, dass das meiste, was wir tun, um attraktiv zu sein, uralten, sinnlos gewordenen Mustern folgt. Während es früher notwendig war, Gesundheit, Jugend und Fruchtbarkeit zu signalisieren, um möglichst viele Fortpflanzungspartner anzulocken, wird die Zahl der Nachkommen mittlerweile weitaus stärker von den modernen Methoden der Empfängnisverhütung gesteuert. Nachdem wir das wissen, müssten wir die Schönheit eigentlich zum Teufel schicken. Statt dessen scheint es erstrebenswerter als je zuvor, dem Ideal zu entsprechen. Dass Radikal-Diäten, Fitness-Wahn und Anabolika-Einnahme nicht der richtige Weg dahin sind, wird ohne Moralisieren deutlich. Auch Schönheitsoperationen werden nicht generell abgelehnt: Ein Dermatologe erläutert, welche Eingriffe an jungen Menschen aus seiner Sicht zu rechtfertigen sind und bei welchen Wünschen (auch der Eltern für ihre Kinder!) jeder verantwortungsbewusste Arzt "Stopp" sagen müsste. Wegen der Vielfalt der Beiträge eignet sich "Bodytalk" eher zum Stöbern als zum Durchlesen und hervorragend als Diskussionsgrundlage. Danach wird man wohl immer noch einem Schönheitsideal hinterherlaufen - aber sicher nicht mehr blind.

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