Macht Musik schlau? neue Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften und der kognitiven Psychologie Lutz Jäncke. Mit einem Vorw. von Eckart Altenmüller

Literaturverz. S. 417 - 431

Quelle: www.rezensionen.at - Hannes Preßl

Eine musikalische Reise in das menschliche Gehirn. (KM)

Der Titel des Buches ist eine Frage, die mancher Leser vielleicht spontan mit Ja beantworten möchte. Natürlich kennt man die oft allzu populärwissenschaftlichen Artikel, in denen gepredigt wird, dass sich Musik positiv auf das menschliche Denken, auf Kreativität und Konzentration auswirkt. Lutz Jäncke hat ein Buch vorgelegt, das weit darüber hinausgeht. In zwölf Kapiteln fasst er aktuelle zeitgenössische und bahnbrechende historische Veröffentlichungen zum Thema "Musik und Gehirn" zusammen. Anschaulich und in einer verständlichen Sprache beschreibt der Autor die Zusammenhänge zwischen verschiedenen psychischen Funktionen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und dem Musizieren.
Der Autor lässt den lesenden Laien aber nicht alleine im komplexen Irrgarten der hirnphysiologischen Grundlagen und ihrer Auswirkungen auf die Persönlichkeit zurück, sondern formuliert ab Seite 401 noch zehn Schlussfolgerungen, die von der kritischen Analyse des oft zitierten "Mozart-Effektes" bis zur Bedeutung des Musizierens in der Schule reichen.
Lutz Jäncke ist es hoch anzurechnen, dass er eine sehr komplexe und schwierige Materie auf verständliche Weise dargestellt hat. Ohne oberflächlich zu werden, hat er die Sprache der Wissenschaft in eine allgemein verständliche Sprache übertragen und somit seine Forschungen allen, die sich für die Funktion unseres Gehirns und die Magie der Musik interessieren, erschlossen. Ein Buch, das man vielleicht nicht bis ins kleinste Detail lesen muss. Hier inspirieren schon einige Kapitel. Ein Buch - wie geschaffen für eine Bibliothek!