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˜Derœ Geschichtenmacher Roman Kjell Johansson. Aus dem Schwed. von Susanne Dahmann

By: Material type: TextTextLanguage: German Original language: Swedish Publisher: München Claassen 1999Description: 359 S. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783546001571
  • 3546001575
Contained works:
  • Johansson, Kjell 1941- Huset vid flon dt
Subject(s): Genre/Form: Other classification:
  • 59 | 810 | 820 | 830 | 839 | 840 | 850 | 860 | 870 | 880 | 890 | B
  • 9.3b | 9.3c | 5.2 | 12.1a
Review: Quelle: www.rezensionen.at - Martina Lainer Kindsein im Nachkriegsschweden. (DR) Ein kleines Glöckchen, eine Tjuka, hängt über dem Eingang zur Wohnung der Familie Johansson, denn dort bringt sie denen Glück, die über die Schwelle treten. Und wahrlich: Als der Vater nach langer Abwesenheit - er war im Gefängnis - wieder zurückkehrt, scheint das Glück perfekt. Mama ist glücklich, Eva und Kjell, der Ich-Erzähler, sind glücklich und auch Papa ist in seinem Tatendrang glücklich. Der Glanz ist nicht von Dauer, lässt sich doch nicht verheimlichen, dass der Vater Alkoholiker ist und durchaus auch gewaltbereit gegenüber Frau, Kindern und Schwiegereltern. Die Armut kommt erschwerend hinzu, aber arm sind alle im Viertel, ist doch der vorbildliche Sozialstaat noch nicht Wirklichkeit! Die Fabulierlust des Vaters kann anfangs von den Mängeln ablenken, aber das Abgleiten in die Asozialität droht - so wird Kjell nach einem Vandalakt zu Pflegeeltern gegeben, die Ehe der Eltern steht nicht nur einmal vor einer Zerreißprobe und dass es keinen Mord an den alten Großeltern gibt, erscheint beinahe als Zufall. Als Erwachsene haben beide Kinder Schwierigkeiten, besonders aber die hochbegabte Eva, die in einer Anstalt Hilfe sucht. Kjell Johansson ist im deutschsprachigen Raum noch ein Unbekannter, obwohl er in seiner Heimat Schweden mit bereits 10 Romanen zu den wichtigen Autoren des Landes zählt. "Der Geschichtenmacher" ist das erste Buch, das von ihm in deutscher Sprache erhältlich ist. Es ist ein brillant erzähltes Buch, in dem in leuchtenden Farben die Höhen und Tiefen menschlichen Lebens in Armut geschildert werden, ohne eine triste und depressive Atmosphäre zu erzeugen. Er erzählt aus der Perspektive Kjells und die autobiografischen Bezüge dürfen nicht zuletzt aufgrund der Namensgleichheit angenommen werden. Tiefsinnig und humorvoll, gesellschaftskritisch und mit hoher Erzählintensität erweist sich Johansson als wahrer "Geschichtenmacher".
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR DAH (Browse shelf(Opens below)) Available 1027280102360

Quelle: www.rezensionen.at - Martina Lainer

Kindsein im Nachkriegsschweden. (DR)

Ein kleines Glöckchen, eine Tjuka, hängt über dem Eingang zur Wohnung der Familie Johansson, denn dort bringt sie denen Glück, die über die Schwelle treten. Und wahrlich: Als der Vater nach langer Abwesenheit - er war im Gefängnis - wieder zurückkehrt, scheint das Glück perfekt. Mama ist glücklich, Eva und Kjell, der Ich-Erzähler, sind glücklich und auch Papa ist in seinem Tatendrang glücklich. Der Glanz ist nicht von Dauer, lässt sich doch nicht verheimlichen, dass der Vater Alkoholiker ist und durchaus auch gewaltbereit gegenüber Frau, Kindern und Schwiegereltern. Die Armut kommt erschwerend hinzu, aber arm sind alle im Viertel, ist doch der vorbildliche Sozialstaat noch nicht Wirklichkeit! Die Fabulierlust des Vaters kann anfangs von den Mängeln ablenken, aber das Abgleiten in die Asozialität droht - so wird Kjell nach einem Vandalakt zu Pflegeeltern gegeben, die Ehe der Eltern steht nicht nur einmal vor einer Zerreißprobe und dass es keinen Mord an den alten Großeltern gibt, erscheint beinahe als Zufall. Als Erwachsene haben beide Kinder Schwierigkeiten, besonders aber die hochbegabte Eva, die in einer Anstalt Hilfe sucht.
Kjell Johansson ist im deutschsprachigen Raum noch ein Unbekannter, obwohl er in seiner Heimat Schweden mit bereits 10 Romanen zu den wichtigen Autoren des Landes zählt. "Der Geschichtenmacher" ist das erste Buch, das von ihm in deutscher Sprache erhältlich ist. Es ist ein brillant erzähltes Buch, in dem in leuchtenden Farben die Höhen und Tiefen menschlichen Lebens in Armut geschildert werden, ohne eine triste und depressive Atmosphäre zu erzeugen. Er erzählt aus der Perspektive Kjells und die autobiografischen Bezüge dürfen nicht zuletzt aufgrund der Namensgleichheit angenommen werden. Tiefsinnig und humorvoll, gesellschaftskritisch und mit hoher Erzählintensität erweist sich Johansson als wahrer "Geschichtenmacher".

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