Stechäpfel Gedichte von Frauen aus drei Jahrtausenden hrsg. von Ulla Hahn
Material type: TextPublisher number: Best.-Nr. 10665Language: German Series: Reclam-BibliothekPublisher: Stuttgart Reclam 2008Edition: Erw. NeuausgDescription: 467 S. 120 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- 9783150106655
- 800 B 22sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Belletristik | DD.L STE (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10083420 |
Quelle: www.rezensionen.at - Jutta Kleedorfer
Lyrikanthologie von Frauen aus drei Jahrtausenden. (DL)
Der programmatische Titel "Stechäpfel" macht die Intention der Herausgeberin dieser aktualisierten, "globalisierten" und erweiterten Lyriksammlung deutlich und lässt viel Spielraum für individuelle Assoziationen, die sich wunderbar mit den einzelnen Gedichten verknüpfen lassen: "Stechäpfel sind Nachtschattengewächse, sie wachsen überall, haben in naiv-südamerikanischen Kulturen rituelle wie zeremonielle Bedeutung, ihnen wird seit Jahrtausenden Heilkraft zugeschrieben, sie sind giftig, werden zur Bewusstseinsveränderung eingesetzt, galten als Aphrodisiakum oder werden heute als Zierpflanze verwendet, da ihre Blüten sehr schön sind".
Analoge Beschreibungen passen auf die vorliegende Auswahl an repräsentativer Frauenlyrik aus drei Jahrtausenden aus aller Welt, ermöglichen Zugänge zu lyrischen Texten, die Frausein zum zentralen Thema haben. Als Motto für das zarte Pflänzchen "lyrische Dichtung" ist das Gedicht "Gras" von Blaga Dimitrowa vorangestellt: "Nicht fürchte ich, dass man mich niederträte. Gras, tritt man es nieder, wird ein Weg." Es skizziert gleichsam als Grundton die marginale Rolle der Frau in allen Kulturkreisen, wenn es um Repräsentanz von Macht und Kompetenz geht. Inhaltlich werden die Texte gebündelt zusammengefasst unter Untertiteln wie "Ars poetica", "Eine Frauenfrage", "Nachruf", "Zwei versuchen miteinander zu reden", "An mich", "Für alle", "Die Wüste hat zwölf Ding", "Dennoch schauen". Ein umfangreiches Verzeichnis der Autorinnen mit kurzen biografischen Angaben, ein elaboriertes Nachwort und ein Verzeichnis der Gedichte bilden den Anhang. Es ist der Herausgeberin gelungen, eine wunderbar kantige, berührende wie bedeutsame Anthologie von Frauenlyrik zusammenzustellen, die auch als ein Stück Literatur-, Sozial- und Kulturgeschichte zu lesen ist.
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