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Überwältigung 1938 frühes Erlebnis - späte Deutung ; Rückblick eines Soziologen in die eigene Kindheit und seine frühe Jugend Leopold Rosenmayr

By: Material type: TextTextLanguage: German Publisher: Wien Köln Weimar Böhlau 2008Description: 349 S. Ill. 22 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783205777519
Subject(s): Genre/Form: DDC classification:
  • 943.60522092 22/ger
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Karl Vogd "Warum sich Menschen von Hitler begeistern ließen" - ein Rückblick eines Soziologen. (GE) Leopold Rosenmayr, vor allem als Altersforscher bekannt, beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit seiner eigenen Kindheit und Jugend. Das geschieht einerseits in Form einer Selbstbeschreibung der kindlichen Lebensphase. Er erzählt aber nicht nur, sondern versucht, diese Zeit auch mit den wissenschaftlichen Methoden des Soziologen zu erfassen. Der Autor, in Wien im Jahr 1925 geboren, analysiert das Milieu, in dem er als Kind kleinbürgerlicher, katholischer Eltern mit christlichsozialer Gesinnung im Arbeiterbezirk Favoriten aufgewachsen ist. Es sind die trostlosen 1920er und 1930er Jahre in einem wirtschaftlich kaputten und politisch zerrissenen Land, die seine Kindheit bestimmt haben. Diese Hoffnungslosigkeit machte die Menschen anfällig für die Versprechungen des Nationalsozialismus. Rosenmayr verdeutlicht am eigenen Beispiel, wie es zu dieser Überwältigung durch das Erlösungsversprechen Hitlers kam. Er gesteht ein, dass für ihn die Versprechungen und die Reden des Diktators eine Zeitlang "etwas Großartiges" hatten. Vor allem durch die Schilderung seiner Erlebnisse und Gefühle in den entscheidenden Tagen und Wochen des Jahres 1938 wird klar, wie attraktiv der Nationalsozialismus für viele Menschen in Österreich damals war. Rosenmayrs Bericht ist wichtig, weil hier ein Vertreter der "schweigenden Generation" offen über seine traumatischen Erfahrungen spricht. Der Bericht ist überzeugend, weil der Autor auf nachträgliche Selbstzerknirschung verzichtet. Er will verstehen, wie es dazu kommen konnte, aber nicht dekretieren, wie es hätte sein sollen. Das macht dieses Buch so sympathisch.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Sachliteratur GE.OZ ROS (Browse shelf(Opens below)) Available 118153

Literaturverz. S. 345 - 347

Quelle: www.rezensionen.at - Karl Vogd

"Warum sich Menschen von Hitler begeistern ließen" - ein Rückblick eines Soziologen. (GE)

Leopold Rosenmayr, vor allem als Altersforscher bekannt, beschäftigt sich in seinem neuen Buch mit seiner eigenen Kindheit und Jugend. Das geschieht einerseits in Form einer Selbstbeschreibung der kindlichen Lebensphase. Er erzählt aber nicht nur, sondern versucht, diese Zeit auch mit den wissenschaftlichen Methoden des Soziologen zu erfassen. Der Autor, in Wien im Jahr 1925 geboren, analysiert das Milieu, in dem er als Kind kleinbürgerlicher, katholischer Eltern mit christlichsozialer Gesinnung im Arbeiterbezirk Favoriten aufgewachsen ist. Es sind die trostlosen 1920er und 1930er Jahre in einem wirtschaftlich kaputten und politisch zerrissenen Land, die seine Kindheit bestimmt haben. Diese Hoffnungslosigkeit machte die Menschen anfällig für die Versprechungen des Nationalsozialismus. Rosenmayr verdeutlicht am eigenen Beispiel, wie es zu dieser Überwältigung durch das Erlösungsversprechen Hitlers kam. Er gesteht ein, dass für ihn die Versprechungen und die Reden des Diktators eine Zeitlang "etwas Großartiges" hatten. Vor allem durch die Schilderung seiner Erlebnisse und Gefühle in den entscheidenden Tagen und Wochen des Jahres 1938 wird klar, wie attraktiv der Nationalsozialismus für viele Menschen in Österreich damals war.
Rosenmayrs Bericht ist wichtig, weil hier ein Vertreter der "schweigenden Generation" offen über seine traumatischen Erfahrungen spricht. Der Bericht ist überzeugend, weil der Autor auf nachträgliche Selbstzerknirschung verzichtet. Er will verstehen, wie es dazu kommen konnte, aber nicht dekretieren, wie es hätte sein sollen. Das macht dieses Buch so sympathisch.

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