Hedda Gabler von Henrik Ibsen. Dt. von Hinrich Schmidt-Henkel. Regie: Thomas Ostermeier. Fernsehregie: Hannes Rossacher. Mit Lars Eidinger, Katharina Schüttler, Lore Stefanek ... Fernsehadaption einer Inszenierung der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin

Contributor(s): Material type: FilmFilmLanguage: German Publisher: [Mainz] ZDF [u.a.] 2006Description: 1 DVD Video (120 Min.) farb. 12 cmContent type:
  • zweidimensionales bewegtes Bild
Media type:
  • video
Carrier type:
  • Videodisk
Subject(s): Genre/Form: Other classification:
  • GW 8832
Summary: Heddas Lebensplan zerrinnt im schicken Bungalow zwischen Beton und Glas. Gegen ihre Neigung hat sie sich mit dem aufstrebenden Historiker Jørgen Tesman für ein Leben nach bürgerlichen Prinzipien entschieden. Ihre eigentliche Liebe, Eilert Løvborg, der in dubiosen Clubs seinen glänzenden Intellekt mit Drogen betäubt, bot finanziell und gesellschaftlich keine aussichtsreiche Perspektive. Als Hedda ernüchtert aus den Flitterwochen zurückkehrt, erfährt sie, dass Løvborg unterdessen solide geworden ist und ein Aufsehen erregendes kulturgeschichtliches Buch geschrieben hat. Tesmans einst aussichtsreiche Berufung zum Professor erscheint damit mehr als fraglich. Als die bürgerlichen Prinzipien also nicht halten, was sie einst versprachen, nämlich ökonomische Sorglosigkeit und Ansehen, beginnt Hedda, sich und ihre Umwelt zu hassen. Skrupellos verhöhnt sie ihren Ehemann und hintergeht ihn mit dem Hausfreund Brack. Aus Eifersucht zerstört sie auch die Verbindung zwischen Løvborg und Frau Elvsted, vernichtet dessen erfolgsträchtiges Werk, treibt ihn zurück in die Sucht und schließlich in einen Selbstmord "in Schönheit". Erbarmungslos attackiert sie die erdrückende Mittelmäßigkeit um sich herum. Manipulation und Lüge sind die Mittel, mit denen sie virtuos innerhalb nur eines Tages und einer Nacht diese von Aufstiegsdenken und Abstiegsangst dominierte Welt zum Einsturz bringt. Mit dem Gesicht eines eiskalten Engels und blechernem Stimmchen zeichnet Katharina Schüttler die Titelheldin mit undurchdringlicher Kühle und einer schnippisch-ungerührten Gleichmütigkeit und zieht zugleich faszinierend lässig die Strippen. In der Fernsehadaption hat Hannes Rossacher gemeinsam mit Thomas Ostermeier aus dem aufgenommenen Material eine Fassung erarbeitet, die über die Wirkung der Bühnenvorstellung hinausgeht. Das Geschehen wird in eine Filmdramaturgie überführt und erhält durch den sich zum Ende hin steigernden Einsatz der Kameras über Spiegelungen zusätzliche erzählerische Kraft und Intensität. Anknüpfend an Ostermeiers "Nora"-Erfolg markiert die Inszenierung einen Höhepunkt zeitgenössischer Ibsen-Interpretation, 100 Jahre nach dessen Tod. "Hedda Gabler" wurde zum Theatertreffen Berlin 2006 eingeladen.
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Dt. Fassung

Theaterinszenierung. Deutschland. 2006

Heddas Lebensplan zerrinnt im schicken Bungalow zwischen Beton und Glas. Gegen ihre Neigung hat sie sich mit dem aufstrebenden Historiker Jørgen Tesman für ein Leben nach bürgerlichen Prinzipien entschieden. Ihre eigentliche Liebe, Eilert Løvborg, der in dubiosen Clubs seinen glänzenden Intellekt mit Drogen betäubt, bot finanziell und gesellschaftlich keine aussichtsreiche Perspektive. Als Hedda ernüchtert aus den Flitterwochen zurückkehrt, erfährt sie, dass Løvborg unterdessen solide geworden ist und ein Aufsehen erregendes kulturgeschichtliches Buch geschrieben hat. Tesmans einst aussichtsreiche Berufung zum Professor erscheint damit mehr als fraglich. Als die bürgerlichen Prinzipien also nicht halten, was sie einst versprachen, nämlich ökonomische Sorglosigkeit und Ansehen, beginnt Hedda, sich und ihre Umwelt zu hassen. Skrupellos verhöhnt sie ihren Ehemann und hintergeht ihn mit dem Hausfreund Brack. Aus Eifersucht zerstört sie auch die Verbindung zwischen Løvborg und Frau Elvsted, vernichtet dessen erfolgsträchtiges Werk, treibt ihn zurück in die Sucht und schließlich in einen Selbstmord "in Schönheit". Erbarmungslos attackiert sie die erdrückende Mittelmäßigkeit um sich herum. Manipulation und Lüge sind die Mittel, mit denen sie virtuos innerhalb nur eines Tages und einer Nacht diese von Aufstiegsdenken und Abstiegsangst dominierte Welt zum Einsturz bringt. Mit dem Gesicht eines eiskalten Engels und blechernem Stimmchen zeichnet Katharina Schüttler die Titelheldin mit undurchdringlicher Kühle und einer schnippisch-ungerührten Gleichmütigkeit und zieht zugleich faszinierend lässig die Strippen. In der Fernsehadaption hat Hannes Rossacher gemeinsam mit Thomas Ostermeier aus dem aufgenommenen Material eine Fassung erarbeitet, die über die Wirkung der Bühnenvorstellung hinausgeht. Das Geschehen wird in eine Filmdramaturgie überführt und erhält durch den sich zum Ende hin steigernden Einsatz der Kameras über Spiegelungen zusätzliche erzählerische Kraft und Intensität. Anknüpfend an Ostermeiers "Nora"-Erfolg markiert die Inszenierung einen Höhepunkt zeitgenössischer Ibsen-Interpretation, 100 Jahre nach dessen Tod. "Hedda Gabler" wurde zum Theatertreffen Berlin 2006 eingeladen.

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