Schwangerschaft zwischen guter Hoffnung und medizinischem Risiko Eva Schindele. Mit einem Beitr. von Anne Waldschmidt

Literaturverz. S. 405 - 414

Quelle: www.rezensionen.at - Henriette Madaus / Redaktion

Plädoyer für eine natürliche Schwangerschaft und kritische Auseinandersetzung mit den Methoden vorgeburtlicher Diagnostik. (VL)

Regelmäßige Arztbesuche, Ultraschall- und Fruchtwasseruntersuchung prägen in unserer westlichen Welt häufig das Erleben der Schwangerschaft. Die Medizin hat sich - viel mehr diagnostizierend als wirklich helfend - gleichsam zwischen die Schwangere und das in ihr heranwachsende Kind geschoben, das natürliche Erleben, "guter Hoffnung zu sein", ist dem "Klischee von der Plan- und Machbarkeit gesunden Nachwuchses" (S. 41) und damit dem blinden Glauben an die Verheißungen der medizinischen Technik gewichen. Die Autorin beschäftigt sich ausführlich sowohl mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen als auch v. a. mit den medizinischen, psychologischen und sozialen Aspekten dieser Situation. Sachlich, aber mit einer fühlbaren Portion Skepsis werden in diesem Zusammenhang die Methoden der vorgeburtlichen Diagnostik erläutert und schließlich auch alternative Wege der Schwangerschaftsberatung und -betreuung dargestellt. Die in der Behindertenbewegung aktive Co-Autorin Anne Waldschmidt beleuchtet das Thema noch einmal aus ihrer Sicht: "Lieber lebendig als normal!" - Ein wichtiges Thema wird hier in engagierter Weise behandelt, aufgelockert durch Zitate, Erlebnisschilderungen und Fotos, ergänzt u. a. durch ein Glossar und Adressen alternativer Beratungsstellen und Organisationen. Jungen Ehepaaren schon "im Vorfeld" von Schwangerschaften dringend empfohlen. - Für viele Büchereien, auch ergänzend zu üblichen Schwangerschaftsratgebern.