Der Garten der Abendnebel Roman Tan Twan Eng. Aus dem Engl. von Michaela Grabinger
Material type: TextLanguage: German Original language: English Publisher: München Droemer 2015Description: 461 S. 22 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- 9783426199886
- 3426199882
- Tan, Twan Eng 1972- The garden of evening mists dt
- 820 B 23sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Belletristik | DR TAN (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10122860 |
Quelle: www.rezensionen.at - Ingrid Kainzner
Die einzige Überlebende eines japanischen Zwangsarbeiterlagers in Malaysia versucht, den Traum ihrer Schwester, die als "Trostfrau" missbraucht wurde, zu verwirklichen. (DR)
Yun Ling Teoh, die während der Okkupation der Japaner in Malaysia zusammen mit ihrer Schwester in einem Lager für Zwangsarbeiter interniert war, widmet ihr weiteres Leben als Richterin der Verfolgung japanischer Kriegsverbrecher. Als bei ihr beginnende Aphasie diagnostiziert wird, quittiert sie ihren Dienst und kehrt zurück auf die Teeplantage eines befreundeten Ehepaares. Dort wollte sie kurz nach dem Krieg einen angesehenen japanischen Gärtner dafür gewinnen, einen Garten für ihre als "Trostfrau" missbrauchte Schwester zu errichten. Der Gärtner lehnte ab, erklärte sich aber dazu bereit, Yun Ling die Kunst der japanischen Gartengestaltung zu lehren. Mit widersprüchlichen Gefühlen willigte sie ein und wurde immer mehr von der Ästhetik und Philosophie, die ihr Aritomo, der Gärtner, vermittelte, fasziniert und ging schließlich auch eine Beziehung mit dem rätselhaften Mann ein. Nun, mit der aussichtslosen Prognose ihrer Erkrankung, sucht sie noch einmal den Garten Aritomos auf und lässt ihr vergangenes Leben an sich vorüberziehen.
Tan Twan Eng macht mit einem Land bekannt, das bisher, zumindest im deutschsprachigen Raum, kaum im Blickpunkt der Öffentlichkeit stand. Malaysia, das seit Jahrhunderten von Menschen verschiedener Herkunft und Religionen bewohnt wird, wurde im Zweiten Weltkrieg von Japan besetzt. Im Roman werden die Gräuel japanischer Soldaten thematisiert. Trotz ihres Hasses auf die Japaner lässt sich die Protagonistin als junge Frau darauf ein, bei einem japanischen Gärtner die Kunst der Gartengestaltung zu erlernen. Dieser Umstand wie auch das Prinzip Garten an sich wird zum Symbol - nicht des Vergessens, sondern der allmählichen Durchdringung und Versöhnung unterschiedlicher Kulturen. Vor allem dieser Kunstgriff des Autors ist bewundernswert. Die Zeichnung der Figuren bleibt allerdings etwas blass. Dennoch: Die Verleihung des "Walter Scott Preises" für den besten historischen Roman hat "Der Garten der Abendnebel" auf jeden Fall verdient.
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