Gegen Vorurteile Wie du dich mit guten Argumenten gegen dumme Behauptungen wehrst Nina Horaczek ; Sebastian Wiese
Material type: TextLanguage: German Publisher: Wien Czernin 2014Edition: 1. AuflDescription: 176 S. 215 mm x 135 mmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- 9783707604931
- Argumentation
- Ausländer
- Arbeitsplätze
- Ausländerpolitik
- Klischees
- Nationalsozialismus
- Islam
- EU
- Flüchtlingsdebatte
- Flüchtlinge
- Kopftuch
- (Produktform)Paperback / softback
- (VLB-WN)1286: Hardcover, Softcover / Kinder- und Jugendbücher/Sachbücher, Sachbilderbücher/Geschichte, Politik
- (Zielgruppe)ab 14 Jahre
- (BISAC Subject Heading)JNF053140
- Vorurteile
- Jugendliche
- Behauptungen
- Nationalismus
- Ausländerfeindlichkeit
- Asyl
- Politik
- Nazi
- EU
- SChule
- Demokratie
- politische Bildung
- Islam
- Ausländerpolitik
- Nationalsozialismus
- Verharmlosung
- Wahrheit
- REcherche
- K 23sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Sachliteratur | PI.I HOR (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10127537 |
Quelle: www.rezensionen.at -
Das Gefährliche an Vorurteilen ist, dass sie wie eine ungute Krankheit jeden als Zwischenwirt überfallen können, wenn nicht die entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen werden. Vorurteile ändern ständig ihr Aussehen und ihre Aussage, weshalb man ihnen im täglichen Scann begegnen muss.
Die Falter-Redakteurin Nina Horaczek und der Rechtsanwalt Sebastian Wiese wenden sich mit ihrer Argumentationshilfe gegen dumme Behauptungen an alle, die in Diskussionen verwickelt sind, belabert werden oder sich von entsprechend formatierten Medien überfluten lassen. Gerade die österreichische Mentalität mit der Lust zu barocken Ausschmückungen von Halbwahrheiten ist ständig anfällig für Vorurteile.
Was ein "gutes Vorurteil" ist, weist folgende vier Merkmale auf:
-Es bezieht sich meist auf eine Gruppe, wie "die Ausländer", "die Frauen".
-Es geht immer um die anderen, das Vorurteil bezieht sich nie auf einen selbst.
-Es wird von Einzelfällen auf die Allgemeinheit geschlossen.
-Es steckt immer ein Körnchen Wahrheit in der Behauptung.
Wenn man die Vorurteile hinter den Vorgang begleitet, wird man sehen, dass sie trotz ihrer scheinbaren Schlichtheit oft raffiniert zusammengebastelt sind. Darin ähneln sie Werbeslogans und politischen Botschaften. Vorurteile werden durch häufiges Anwenden nicht besser. Es hilft nichts, erst durch genaues Nachbohren der Behauptungen können Vorurteile entlarvt werden.
Die gängigsten Vorurteile Österreichs ergeben einen ziemlich guten Überblick über die momentane Diskussionslage des Landes. Schwerpunkte sind im Jahre 2015 etwa Ausländer in allen Schattierungen, Jugendliche, die immer gewalttätiger werden, das Kopftuch als Waffe, die EU als Moloch, Homosexualität als Krankheit.
Aus der Bekämpfung der Vorurteile entsteht freilich ein politisches Programm, allein die Zahlen sollen beweisen, was in der Gesellschaft politisch korrekt ist und was nicht. So ist etwa die Geburtenrate in den USA höher als in Rumänien, die meisten Flüchtlinge der Welt nimmt Pakistan mit 1,6 Millionen auf, das Christentum wird am heftigsten in Nordkorea und Somalia verfolgt, die beliebtesten Lehrberufe in Österreich sind bei Mädchen Einzelhandel und bei Buben Metalltechnik.
Die knapp zwanzig gängigsten Vorurteile werden vom Autoren-Duo souverän abgearbeitet. Die einzelnen Behauptungen werden mit Statistiken widerlegt, die Sammlung entsprechender Medienberichte lässt jeweils erahnen, was eine Ente ist und was nicht.
Natürlich ist man eingeladen, die Aufklärungsmaßnahme im Sinne einer politischen Bildung weiterzuspinnen. Welche Vorurteile tun sich in der eigenen Umgebung auf? Mit welchem Wissen ist diesen zu begegnen? Wie glaubwürdig sind unsere Quellen, denen wir ausgesetzt sind.
Die Auseinandersetzung mit Vorurteilen ist eine wichtige Maßnahme zur Entwicklung des demokratischen Gemeinwesens. Für diesen Kampf gibt es wegen der Zeitnähe, in der er geschähen muss, kaum Curricula. Umso wichtiger ist dieses Aufklärungsbuch.
Helmuth Schönauer
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