Der Ursprung des Menschen Yves Coppens. Mit Bildern von Sacha Gepner. Aus dem Franz. von Ilse Rothfuss. Die Buchfassung des Textes besorgte Soizik Moreau
Material type: TextLanguage: German Original language: French Publisher: München Hanser 2008Description: 60 S. überw. Ill. 34 cmContent type:- unbewegtes Bild
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- Jugend
- 9783446230873
- K 560 22sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Jugendliteratur | JE COP (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10115312 |
Quelle: www.rezensionen.at - Ines-Bianca Vogdt
"Als es Erde nicht gab noch Himmel, nicht Baum noch Berg da war, kein einziger Stern noch die Sonne schien ...", so beschreibt das "Wessobrunner Gebet" von 814 die Zeit vor der Zeit. Die Vergewisserung über den Ursprung von Mensch und Erde ist Gegenstand frühester Mythen und beschäftigt bis heute jedes Kind und manchen Erwachsenen. Das Cover des monumentalen Bilderbuchs trägt das Grau der Vorzeit, daraus leuchtet hell das Gesicht eines Hominiden. Den äffischen Zügen widersprechen die strahlenden Augen mit der grünen Iris. Vertrauensvoll nach oben gerichtet mögen sie den Glauben an ein allmächtiges Wesen ausdrücken, der dem Menschen eigen war, oder die Neugier, die es ihm ermöglichte, sich über den Rest der Welt zu erheben. Fast ebenso groß wie das Gesicht ist die Hand, rechts im Vordergrund abgebildet. Auch sie ein Instrument, sich die Erde untertan zu machen. In dramatischem Hell-Dunkel, unterbrochen von feurigem Rot oder mystischem Blau zeigen die Bilder von Sacha Gepner was Coppens erzählt: Urknall und nackte Einzeller, landgierige Fische, Riesenechsen mit angsteinflößenden Raffzähnen und schließlich Fußstapfen menschenähnlicher Wesen. Coppens bringt den Stand der Wissenschaft in seiner Erzählung auf den Punkt, der für Kinder lebenswichtig ist: Sprache und Gefühl sind die wesentlichen Eigenschaften, die den Menschen aus dem Tierreich hinausheben werden. Was macht es da aus, wenn der Neandertaler noch etwas plump ausfällt und selbst der weiterentwickelte Cro-Magnon noch zottelig und tollpatschig der Jagd nachgeht. Gepner hält fest, was Coppens in den Mittelpunkt stellt: die Fähigkeit, sich selbst und die Toten zu schmücken, innere Bilder in der Höhlenmalerei nach Außen zu bringen, macht diese ersten Menschen zu unseren Verwandten.
Wissenschaftlich fundiert, hat dieses Bilderbuch in seiner Farbigkeit und symbolhaften Reduktion zugleich etwas Mythisches, das auch Erwachsene fasziniert. Die Frage bleibt, was das eigentlich für eine Kraft war, die am Anfang stand und die Gepner in einem winzigen roten Punkt darstellt?
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