Rani & Sukh eine verbotene Liebe Bali Rai. Aus dem Engl. von Jacquline Csuss
Material type: TextLanguage: German Original language: English Publisher: Düsseldorf Sauerländer 2006Description: 295 S. 22 cmContent type:- Text
- ohne Hilfsmittel zu benutzen
- Band
- Jugend
- 9783794180264
- 3794180267
- Rani und Sukh
- Rai, Bali 1971- Rani and Sukh dt
- K 22sdnb
Item type | Current library | Collection | Call number | Status | Date due | Barcode | |
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Bücher | Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB | Jugendliteratur | JE.G RAI (Browse shelf(Opens below)) | Available | 10057148 |
Quelle: www.rezensionen.at - Familie
Während im Film "Kick it like Beckham" die Schwierigkeiten der in England aufgewachsenen Töchter (und Söhne) indischer EinwanderInnen eher mit Leichtigkeit verhandelt werden, greift der Autor Bali Rai in diesem Roman mit einer ähnlichen Themenstellung mehr auf die etwas schwülstigen Stilmittel der Bollywood-Filme zurück. Grundmotiv ist die alte Geschichte von Romeo und Julia: Zwei junge Menschen, hier heißen sie Rani und Sukh, verlieben sich unsterblich ineinander und müssen bald darauf feststellen, dass ihre Familien verfeindet sind. Eine spannend zu lesende Liebesgeschichte, die einen eindringlichen Einblick in die Konsequenzen gibt, die der Alltag zwischen zwei Kulturen auf das individuelle Leben von Jugendlichen hat.
*STUBE*
Während im Film "Kick it like Beckham" die Schwierigkeiten der in England lebenden Kinder indischer EinwandererInnen mit augenzwinkernder Leichtigkeit verhandelt wurden, arbeitet der Autor in diesem Roman mit den durchaus schwülstigen Stilmitteln der Bollywood-Filme. Er variiert dabei das Motiv von Romeo und Julia: Zwei junge Menschen, hier namens Rani und Sukh, verlieben sich ineinander und müssen bald darauf feststellen, dass ihre Familien verfeindet sind. Darüber hinaus unterscheiden sich die Familien der beiden durch ihre Art, in einem westlichen Land zu leben: Während Sukhs Eltern gelassen damit umgehen, dass in England das Selbstverständnis von jungen Menschen ein anderes ist, besteht Ranis Familie auf einem strengen Rollenbild und schreckt auch nicht davor zurück, die Tochter einzusperren. Der Blick wird immer wieder auf die Vorgeschichte, die Ursache der Familienfehde, angesiedelt im Pandjab der 1960er Jahre, gerichtet: Auch damals verliebten sich zwei junge Menschen, Angehörige der beiden Familien, in einander, und wurden dafür grausam bestraft. Diese Rückblicke sind enorm wirksam für die Erzähldramaturgie, immer wieder versichern einander die beiden, dass ihnen etwas Ähnliches niemals passieren kann, leben sie doch in einem aufgeklärten, westlichen Land. Doch es kommt anders - auch für sie gibt es kein Happy End.
Neben einer spannend zu lesenden Liebesgeschichte bietet der Text einen eindringlichen Einblick in die Konsequenzen, die der Alltag zwischen zwei Kulturen auf das Leben von Jugendlichen hat. Ab 14 Jahren
*STUBE* Integration
Zwei Häuser in Verona, würdevoll, wohin als Szene unser Spiel euch bannt, erwecken neuen Streit aus altem Groll, und Bürgerblut befleckt die Bürgerhand. Aus beider Feinde unheilvollem Schoß entspringt ein Liebespaar …
Dieserart beginnt Shakespeares "Romeo und Julia". Bali Rai nimmt dessen Grundmotiv auf und erzählt seine Liebesgeschichte vor dem multikulturellen Hintergrund des heutigen England: Einander gegenüber stehen dabei zwei in den 1960er Jahren aus der indisch-pakistanischen Region Pandschab nach Leicester emigrierte Familien. Der neuen Generation bleibt durch die patriarchalen Strukturen wenig Möglichkeit zur Selbstbestimmung. Auch wenn es Rani durchaus gelingt, am Leben westlicher Teenager teilzuhaben. Als sie sich jedoch in Sukh verliebt, steht nur noch eines auf dem Spiel: die Izzat (Ehre) der Tochter. Insbesondere als Rani und Sukh erfahren, dass ihre Familien eine blutige Fehde verbindet, die sich einst ebenfalls an der Izzat einer Tochter entzündet und das Leben der Liebenden gekostet hat. Multiperspektivisch angelegt, versperrt Bali Rais Roman den Weg zur Aussöhnung über die neue Generation. Denn Ranis Brüder finden in der gewaltsamen Bekundung ihrer im übertragenen Sinn territorialen Ansprüche ein Mittel, sich in einem lauen Leben Selbstbestätigung zu verschaffen. Unverblümt und spannungsgeladen erzählt zeigt sich, wie sehr Familienzugehörigkeit aus eitlem Machtbewusstsein heraus missbraucht werden kann.
„Kick it like Beckham“ hieß einer der erfolgreichsten britischen Filme der letzten Jahre. Verhandelt wurden darin mit augenzwinkernder Leichtigkeit die Schwierigkeiten der in England aufgewachsenen Töchter (und Söhne) indischer EinwanderInnen; der Autor Bali Rai hingegen (dessen Eltern selbst aus dem Pandjab stammen) greift im gleichen thematischen Kontext gerne auf die ein wenig schwülstigen Stilmittel der Bollywood-Filme zurück, in denen er – nach eigenen Angaben – eine wesentliche Inspirationsquelle sieht: „Everything in fact that you get in a Bollywood flick minus the singing and dancing.“ (Quelle: Homepage des Autors) Grundmotiv seines neuen Romans ist die gute alte Geschichte von Romeo und Julia: Zwei junge Menschen, hier heißen sie Rani und Sukh, verlieben sich unsterblich ineinander und müssen bald darauf feststellen, dass ihre Familien verfeindet sind. Der Fokus des Romans schwenkt immer wieder von der Jetzt-Zeit in die Vorgeschichte, der Ursache der Feindschaft, angesiedelt im Pandjab der 1960er Jahre. Auch damals verliebten sich zwei junge Menschen, Angehörige der beiden Familien, in einander, und wurden dafür grausam bestraft. Diese Rückblicke sind enorm wirksam für die Erzähldramaturgie, immer wieder versichern Rani und Sukh einander, dass ihnen so etwas nicht passieren kann, leben sie doch in einem aufgeklärten, westlichen Land, in dem die Polizei im Fall des Falles für ihren Schutz sorgen kann. Doch es kommt anders – wie damals ihre Tante wird auch Rani ungewollt schwanger, auch für diese beiden gibt es kein Happy End. Rani zieht mit einer Freundin nach New York und bekommt dort ihr Kind, der Text endet mit ihrem Blick auf die Ruinen des World Trade Centers, visueller Referenzpunkt für die gewaltsamen Resultate von kulturellen Konflikten (mit dem zum Beispiel auch Steven Spielbergs jüngster Film „München“ endet). Sprachlich oft etwas platt an einer als jugendlich geltenden Sprache und insbesondere dem indisch beeinflussten Slang orientiert, bietet der Text (neben der Liebesgeschichte) einen eindringlichen Blick auf die vielfältigen Konsequenzen, die der Alltag zwischen zwei Kulturen, das Aufeinanderprallen von unterschiedlichen Wertvorstellungen auf das individuelle Leben von Jugendlichen mit sich bringt.
Kröte des Monats
*STUBE* Kathrin Wexberg
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