Dürer das Universalgenie der Deutschen Klaus-Rüdiger Mai

Literaturangaben

Quelle: www.rezensionen.at - Doris Schrötter

Deutschlands Malergenie im biografischen Porträt. (KB)
Wer war Albrecht Dürer? Zunächst einmal der bedeutendste deutsche Maler seiner Zeit, dessen "Feldhase", "Betende Hände", "Apokalyptische Reiter" oder Selbstporträts zum kollektiven Allgemeingut der europäischen Kunst zählen. Daneben war er aber auch erfinderischer Erneuerer des Holzschnitts und Kupferstichs, widmete sich der Mathematik und Astrologie, plante Stadtbefestigungen und unternahm Studienreisen nach Italien und in die Niederlande. Er stand nicht nur mit vielen Geistesgrößen seiner Zeit in Verbindung, sondern verfasste auch sehr persönliche Gedanken.
Genau hier hakt der Biograf Klaus-Rüdiger Mai ein, er möchte den Menschen Dürer in den Mittelpunkt stellen. In der sehr umfangreichen Biografie sieht Mai den Künstler im Kontext mit seiner Umwelt, den gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Strömungen und den Eigenarten der von ihm besuchten Orte. Ebenso bekommen die Menschen, mit denen er arbeitet und korrespondiert, seine Freunde und seine Ehefrau ein lebendiges Gesicht.
Dies macht das Buch zu einer gut recherchierten, lebhaften Erzählung, ohne dass es jedoch in einen fiktionalen Roman abgleitet. Es bleibt ein detailreiches Sachbuch, das auch besonders auf Dürers Kunst eingeht. Da der gut ausgewählte Bildteil nicht sehr umfangreich gestaltet wurde, ist für die Lektüre ein Bildband mit den Werken Dürers fast unerlässlich. Eine Biografie für kunstinteressierte LeserInnen mit Vorwissen, die tiefer in das Leben des bedeutenden Malers eintauchen möchten.