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˜Dieœ Welt im Rücken Thomas Melle

By: Contributor(s): Material type: TextTextLanguage: German Publisher: Berlin Rowohlt Berlin September 2016Edition: 1. AuflageDescription: 347 Seiten 21 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783871341700
  • 3871341703
Subject(s): Genre/Form: Additional physical formats: Erscheint auch als: ˜Dieœ Welt im RückenDDC classification:
  • 616.8950092 22/ger
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Uschi Pirker Schonungslose Eigenschau über das Leben mit und trotz einer bipolaren Erkrankung. (DR) Das Gute gleich zuerst: Thomas Melle leidet zwar an einer unheilbaren psychischen Krankheit, die ihm und seiner Umgebung oft das Leben erschwert, aber er ist allen Einschränkungen zum Trotz ein erfolgreicher Autor. Während seine ersten Bücher das Thema seiner bipolaren Störung nur stellenweise anreißen, ist "Die Welt im Rücken" ein schonungsloser autobiografischer Bericht über sein Ich, gefangen in der Erkrankung. Melle selbst verwendet nicht gerne den Begriff "bipolar", so wie er heute üblich ist. Für ihn ist die frühere Bezeichnung "manisch-depressive Erkrankung" wesentlich passender. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der bipolaren Erkrankung und Melle selbst leidet an einer besonders schweren Form, bei der sich Manie und Depression über sehr lange Zeiträume halten. Es ist erstaunlich, wie exakt der Autor sich selbst in den Fängen der Krankheit beschreiben kann. Die LeserInnen spüren regelrecht die Unruhe, die Getriebenheit und auch den Anflug von Größenwahn, der die Ankunft der Manie kennzeichnet. Das Abklingen der Manie ist für den Betroffenen eine große Erleichterung. Doch diese Phase der Entspannung ist üblicherweise nur von kurzer Dauer, da kurz darauf eine lange und intensive Phase der inneren Leere und Trauer folgt. Der autobiografische Roman ist in sich komplett schlüssig, obwohl die Krankheit an sich im wahrsten Sinne "unfassbar" bleibt. Melle schildert sein Leben in der Ich-Form und in außerordentlich facettenreicher Sprache. Die LeserInnen können das Ausmaß der Gefühlswelt eines Manisch-Depressiven erahnen. Vielleicht lernen sie dadurch, bei erkrankten Angehörigen ungewöhnliche Verhaltensweisen besser zu deuten. Wirklich verstehen kann selbst der Betroffene die Krankheit nicht. Trotz seiner Schonungslosigkeit und Offenheit empfinde ich das Buch als Mutmach-Buch, da es zeigt, dass auch ein psychisch schwer erkrankter Mensch nichts an seinen intellektuellen Fähigkeiten einbüßen muss. Vielleicht ist er manchmal in seinem Tun eingeschränkt, eventuell durch Tabletten ein wenig sediert, dies kann ihn aber nicht daran hindern, seiner Berufung nachzugehen. Sehr empfehlenswert.
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Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR MEL (Browse shelf(Opens below)) Available 10133774

Quelle: www.rezensionen.at - Uschi Pirker

Schonungslose Eigenschau über das Leben mit und trotz einer bipolaren Erkrankung. (DR)
Das Gute gleich zuerst: Thomas Melle leidet zwar an einer unheilbaren psychischen Krankheit, die ihm und seiner Umgebung oft das Leben erschwert, aber er ist allen Einschränkungen zum Trotz ein erfolgreicher Autor. Während seine ersten Bücher das Thema seiner bipolaren Störung nur stellenweise anreißen, ist "Die Welt im Rücken" ein schonungsloser autobiografischer Bericht über sein Ich, gefangen in der Erkrankung. Melle selbst verwendet nicht gerne den Begriff "bipolar", so wie er heute üblich ist. Für ihn ist die frühere Bezeichnung "manisch-depressive Erkrankung" wesentlich passender. Es gibt unterschiedliche Ausprägungen der bipolaren Erkrankung und Melle selbst leidet an einer besonders schweren Form, bei der sich Manie und Depression über sehr lange Zeiträume halten.
Es ist erstaunlich, wie exakt der Autor sich selbst in den Fängen der Krankheit beschreiben kann. Die LeserInnen spüren regelrecht die Unruhe, die Getriebenheit und auch den Anflug von Größenwahn, der die Ankunft der Manie kennzeichnet. Das Abklingen der Manie ist für den Betroffenen eine große Erleichterung. Doch diese Phase der Entspannung ist üblicherweise nur von kurzer Dauer, da kurz darauf eine lange und intensive Phase der inneren Leere und Trauer folgt.
Der autobiografische Roman ist in sich komplett schlüssig, obwohl die Krankheit an sich im wahrsten Sinne "unfassbar" bleibt. Melle schildert sein Leben in der Ich-Form und in außerordentlich facettenreicher Sprache. Die LeserInnen können das Ausmaß der Gefühlswelt eines Manisch-Depressiven erahnen. Vielleicht lernen sie dadurch, bei erkrankten Angehörigen ungewöhnliche Verhaltensweisen besser zu deuten. Wirklich verstehen kann selbst der Betroffene die Krankheit nicht.
Trotz seiner Schonungslosigkeit und Offenheit empfinde ich das Buch als Mutmach-Buch, da es zeigt, dass auch ein psychisch schwer erkrankter Mensch nichts an seinen intellektuellen Fähigkeiten einbüßen muss. Vielleicht ist er manchmal in seinem Tun eingeschränkt, eventuell durch Tabletten ein wenig sediert, dies kann ihn aber nicht daran hindern, seiner Berufung nachzugehen. Sehr empfehlenswert.

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