Amazon cover image
Image from Amazon.com

˜Dasœ Wochenende Roman Bernhard Schlink

By: Material type: TextTextLanguage: German Publisher: Zürich Diogenes 2008Description: 224 S. 19 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783257066333
  • 3257066333
Subject(s): Genre/Form: DDC classification:
  • 830 B 22sdnb
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Silvia Westreicher Ein deutscher Terrorist wird begnadigt und erlebt sein erstes Wochenende in Freiheit - ein typischer "Schlink". (DR) Dass Bernhard Schlink auch vor schwierigen politischen Themen nicht zurückschreckt, hat er seit dem Roman "Der Vorleser" wiederholt bewiesen. Jetzt greift er ein weiteres Kapitel deutscher Vergangenheit auf. Erzählt wird die Geschichte eines fiktiven deutschen Terroristen (Jörg), der nach 23 Jahren im Gefängnis überraschend begnadigt worden ist. Ein höchst aktuelles Thema, hat doch der deutsche Bundespräsident Köhler erst vor kurzem die Begnadigung des RAF-Terroristen Christian Klar abgelehnt. Dazu äußert sich Schlink in einem Interview, er habe mit dem Buch angefangen, lange bevor die Begnadigungsdebatte anstand. Er habe beim Schreiben zwar auch an Christian Klar gedacht, aber eben nicht ausschließlich. Zurück zum Inhalt: Christiane, Jörgs Schwester, organisiert sein erstes Wochenende in Freiheit. In einer abgelegenen, desolaten Land-Villa (an und für sich ein klassischer Krimiplot) versammelt sie ehemalige Freunde und Sympathisanten, die sich mittlerweile im bürgerlichen Leben behaglich eingerichtet haben. Letztendlich treffen zwölf (!) unterschiedlichste Charaktere aufeinander, die in irgendeiner Form Stellung beziehen müssen, die gezwungen sind, sich mit ihren alten Idealen und Lebensträumen sowie ihrem Verhältnis zueinander zu beschäftigen. Die Freunde gehen sehr distanziert auseinander, man weiß, dass sie einander nur zufällig wiedersehen werden. Das eigentliche Thema des Romans ist die Frage, was jeder Einzelne von ihnen unter einem erfüllten Leben versteht. Daneben gibt es alles Mögliche: Vater-Sohn-Konflikte, neue Verliebtheit, eine gescheiterte Verführung, einen Wasserrohrbruch - es wird fast ein bisschen zu viel. Handwerklich ist der Text zweifelsohne gut durchkomponiert, bei Schlink ist nichts zufällig, am Ende fügt sich eins ins andere zu einem stimmigen Gesamtbild. Es gibt allerdings auch keine inhaltlichen und ästhetischen Überraschungen, ein typischer "Schlink".
Star ratings
    Average rating: 0.0 (0 votes)
Holdings
Item type Current library Collection Call number Status Date due Barcode
Bücher Bücher Schulbibliothek BSZ Mistelbach ZSB Belletristik DR SCHL (Browse shelf(Opens below)) Available 117692

Quelle: www.rezensionen.at - Silvia Westreicher

Ein deutscher Terrorist wird begnadigt und erlebt sein erstes Wochenende in Freiheit - ein typischer "Schlink". (DR)

Dass Bernhard Schlink auch vor schwierigen politischen Themen nicht zurückschreckt, hat er seit dem Roman "Der Vorleser" wiederholt bewiesen. Jetzt greift er ein weiteres Kapitel deutscher Vergangenheit auf. Erzählt wird die Geschichte eines fiktiven deutschen Terroristen (Jörg), der nach 23 Jahren im Gefängnis überraschend begnadigt worden ist. Ein höchst aktuelles Thema, hat doch der deutsche Bundespräsident Köhler erst vor kurzem die Begnadigung des RAF-Terroristen Christian Klar abgelehnt. Dazu äußert sich Schlink in einem Interview, er habe mit dem Buch angefangen, lange bevor die Begnadigungsdebatte anstand. Er habe beim Schreiben zwar auch an Christian Klar gedacht, aber eben nicht ausschließlich.
Zurück zum Inhalt: Christiane, Jörgs Schwester, organisiert sein erstes Wochenende in Freiheit. In einer abgelegenen, desolaten Land-Villa (an und für sich ein klassischer Krimiplot) versammelt sie ehemalige Freunde und Sympathisanten, die sich mittlerweile im bürgerlichen Leben behaglich eingerichtet haben. Letztendlich treffen zwölf (!) unterschiedlichste Charaktere aufeinander, die in irgendeiner Form Stellung beziehen müssen, die gezwungen sind, sich mit ihren alten Idealen und Lebensträumen sowie ihrem Verhältnis zueinander zu beschäftigen. Die Freunde gehen sehr distanziert auseinander, man weiß, dass sie einander nur zufällig wiedersehen werden.
Das eigentliche Thema des Romans ist die Frage, was jeder Einzelne von ihnen unter einem erfüllten Leben versteht. Daneben gibt es alles Mögliche: Vater-Sohn-Konflikte, neue Verliebtheit, eine gescheiterte Verführung, einen Wasserrohrbruch - es wird fast ein bisschen zu viel. Handwerklich ist der Text zweifelsohne gut durchkomponiert, bei Schlink ist nichts zufällig, am Ende fügt sich eins ins andere zu einem stimmigen Gesamtbild. Es gibt allerdings auch keine inhaltlichen und ästhetischen Überraschungen, ein typischer "Schlink".

There are no comments on this title.

to post a comment.