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520 1 _aQuelle: www.rezensionen.at - Je aufregender die Hüllen umso mieser die Füllen, heißt es im Volksmund. Tatsächlich steckt hinter einer hochwohlgeborenen Figur oft ein recht dürftiger Charakter. In McEwans Roman "Solar" geht es um einen solchen Anti-Helden. Michael Beard nämlich ist nichts anderes als Nobelpreisträger für Physik, der von seinem internationalen Ruhm lebt und das Leben durchschnittlich und letztlich hilflos abarbeitet. Das äußere Getue lässt schon darauf schließen, dass der Held mit sich selbst nicht zurechtkommt. Nach fünf Ehen und zahllosen Affären im akademischen Slow-Sex-Bereich kommt es zur Entgleisung. Just ein Seitenspringer seiner aktuellen Frau lässt sich auf ein Handgemenge ein, kommt auf einem Eisbärfell im Wohnzimmer zum Sturz und zieht sich tödliche Verletzungen zu. Dem Nobelpreisträger gelingt es, den Fall als Mord hinzustellen und einem weiteren sexuellen Kontrahenten in die Schuhe zu schieben. Nicht genug damit, aus den Notizen des Verblichenen destilliert der umtriebige Physiker ein paar Patente heraus und versucht mit Solar-Energie der Welt gegen Bezahlung Gutes zu tun und den Klimawandel anzuhalten. Dem Helden entgleist die Welt zweifach, einmal kriegt er sich selbst und seine Hormone sexuell nicht auf die Reihe, zum anderen gelingt ihm auch im wissenschaftlichen Bereich nichts mehr, als er den Nobelpreis in Händen hält. Vielleicht besteht auch gar kein Unterschied zwischen Sex und Wissenschaft, beides nimmt die Männer ziemlich her und lässt sie an der Sinnhaftigkeit ihres Tuns verzweifeln. Wenn Michael Bread nicht gerade mit einem Seitensprung unterwegs ist, zieht er mit abgegriffenen Vorträgen durch die Welt oder erforscht in der Arktis mit touristischen Augen den Fortschritt des Klimawandels. Meist sinniert er über seine eigene Verfassung nach und warum er eine so instabile schwammige Persönlichkeit sein muss. "Kurz, er war ein unentschlossener Vater und Liebhaber, der sich auf seine Familie weder festlegte noch sie anständig im Stich ließ. Er klammerte sich aus Gewohnheit an eine jugendliche Vorstellung von Unabhängigkeit, die für einen Mann von fast zweiundsechzig Jahren ungewöhnlich war." (315) Solar greift das Thema des Klimawandels und der entsprechenden Gegenmaßnahmen ironisch auf, indem an einem Anti-Helden gezeigt wird, dass letztlich alles ein großes Getue ist, das als Fake durchaus seinen Unterhaltungswert hat. Anhand eines Nobelpreisträgers wird gezeigt, wie nahe Genie und Alltagsverblödung beisammen liegen. Mit dem Helden, den seine Hormone nicht vor der eigenen Überalterung retten können, empfindet jeder Leser, der selbst dem Phänomen des Alterns ausgesetzt ist, herzergreifendes Erbarmen. Helmuth Schönauer
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