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_0(DE-588)118032461 _0http://d-nb.info/gnd/118032461 _0(DE-101)118032461 _aBanscherus, Jürgen _d1949- _eVerfasser _4aut |
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_aDas Lächeln der Spinne _bRoman _cJürgen Banscherus |
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520 | 1 | _aQuelle: www.rezensionen.at - Esther Kochte Die Protagonisten aus Banscherus' Jugendkrimis sind keine Helden. Das befähigt sie umso mehr dazu, ihren Lesern gesellschaftliche Strukturen vorzuführen, die es Individuen ermöglichen, für kapitale und personelle Machtinteressen oder einfach nur für den Kick über Leichen zu gehen. In seinem neuesten Detektivroman erzählt der Autor abwechselnd aus zwei Ich-Perspektiven, der des 13-jährigen Simon und der seiner Mutter, einer Kriminalpolizistin. Dazwischen gewähren die Briefe eines der Opfer, einem illegal nach Deutschland eingewanderten Jugendlichen, an die Mutter in der Ukraine eine weitere Innensicht. Simon und seine Mutter ermitteln unabhängig voneinander den gleichen Fall; dass die verschiedenen Stränge dieses Falls zusammen gehören, ahnen zunächst allein die Leser aufgrund der dramaturgischen Komposition des Romans. Die Polizistin soll illegale Einwanderer aus der Ukraine stellen und abschieben. Simon stolpert zufällig in die kriminellen Machenschaften seiner Mitschüler hinein, die dieselben Einwanderer für ein makaberes Spiel missbrauchen, einem Computerspiel nachempfunden - und wird aufgrund seiner Schnüffelei und den unbeirrbaren Nachforschungen seiner Mutter selbst zum Opfer. Durch ihren wachen Einsatz rettet die Mutter ihn wie den ukrainischen Jugendlichen das Leben, doch ein richtiges Happy End gibt es nicht. Die Spinne, der Mogul, der im Hintergrund die Fäden zieht, bleibt auf freiem Fuß, indem er durch Bestechung den Staats- und Polizeiapparat kontrolliert, Opfer und Zeugen durch Gewalt. Die Ukrainer müssen geschunden und ohne Rechtsprechung in die Heimat zurück, aus der die Armut sie einst vertrieben hat. Durch die Figur der Kriminalpolizistin zeigt Jürgen Banscherus auf eine Polizei, die von nationalen wie geschlechtlichen Chauvinismen durchdrungen ist. Als Frau sieht sie sich einer Mauer von Kollegen gegenüber, die sie übervorteilen, ihre hartnäckigen Ermittlungen behindern und sie schließlich ausschalten. Selbstzweifel an ihren Fähigkeiten als Polizistin, speziell an ihrem Denkvermögen, erscheinen typisch weiblich, lassen die Figur echter, aber vor dem deutlich chauvinistischen Hintergrund nicht schwächer erscheinen; ihre Erfolglosigkeit steht am Ende dann als moralischer Sieg - freilich ein bitterer. | |
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