brütt oder Die seufzenden Gärten (Record no. 7355)

MARC details
000 -Satzkennung
Kontrollfeld mit fester Länge 07524nam a2200385 c 4500
001 - Kontrollnummer
Kontrollfeld 954541162
003 - Kontrollnummer Identifier
Kontrollfeld DE-101
005 - Datum und Zeit der letzten Transaktion
Kontrollfeld 20201027220353.0
007 - Feld mit fester Länge zur physischen Beschreibung - Allgemeine Information
Kontrollfeld mit fester Länge tu
008 - Feld mit fester Länge zur physischen Beschreibung - Allgemeine Angaben
Kontrollfeld mit fester Länge 980904s1998 gw ||||| |||| 00||||ger
015 ## - Nummer der Nationalbibliografie
Nummer der Nationalbibliografie 98,A42,1696
Quelle dnb
016 7# - Kontrollnummer der nationalbibliografischen Agentur
Quelle DE-101
Datensatzkontrollnummer 954541162
020 ## - Internationale Standardbuchnummer
Internationale Standardbuchnummer 9783518409947
Bezugsbedingungen Gewebe : DM 44.00
-- 978-3-518-40994-7
020 ## - Internationale Standardbuchnummer
Internationale Standardbuchnummer 3518409948
Bezugsbedingungen Gewebe : DM 44.00
-- 3-518-40994-8
035 ## - Systemkontrollnummer
System-Kontrollnummer (DE-599)DNB954541162
035 ## - Systemkontrollnummer
System-Kontrollnummer (OCoLC)231771857
040 ## - Katalogisierungsquelle
Original-Katalogisierungsstelle 1240
Katalogisierungssprache ger
Übertragungsstelle DE-101
Bearbeitungsstelle 9999
041 ## - Sprachcode
Sprachcode des Textes/der Tonspur oder des separaten Titels ger
044 ## - Ländercode der veröffentlichenden/herstellenden Stelle
ISO-Ländercode XA-DE
084 ## - Andere Notation
Notation 59
-- 810
-- 820
-- 830
-- 839
-- 840
-- 850
-- 860
-- 870
-- 880
-- 890
-- B
Zuweisende Stelle DE-101
Quelle der Nummer sdnb
100 1# - Haupteintragung - Personenname
IDN des Normdatensatzes oder Standardnummer (DE-588)118732404
-- https://d-nb.info/gnd/118732404
-- (DE-101)118732404
Personenname Mayröcker, Friederike
Datumsangaben in Verbindung mit einem Namen 1924-
Funktionsbezeichnung Verfasser
Code für Beziehungskennzeichnung aut
Quelle der Ansetzung oder des Terms gnd
245 10 - Titel
Titel brütt oder Die seufzenden Gärten
Verfasserangabe etc. Friederike Mayröcker
250 ## - Ausgabebezeichnung
Ausgabebezeichnung 1. Aufl.
259 ## -
-- 11
264 #1 - Produktion, Veröffentlichung, Distribution, Herstellung und Urheberrechtsvermerk
Herstellungs-, Veröffentlichungs- Vertriebs-, Erzeugungsort Frankfurt am Main
Produzent, Herausgeber, Distributor, Hersteller Suhrkamp
Datum der Herstellung, der Veröffentlichung, des Vertriebs oder des Urheberschutzvermerks 1998
300 ## - Physische Beschreibung
Umfang 350 S.
Maße 21 cm
336 ## - Inhaltstyp
Inhaltstypterm Text
Inhaltstypcode txt
Quelle rdacontent
337 ## - Medientyp
Bezeichnung des Medientyps ohne Hilfsmittel zu benutzen
Medientypcode n
Quelle rdamedia
338 ## - Datenträgertyp
Datenträgertypbezeichnung Band
Datenträgertypcode nc
Quelle rdacarrier
520 1# - Fußnote zu Zusammenfassungen usw.
Fußnote zur Zusammenfassung usw. Quelle: www.rezensionen.at - Franz Haas<br/><br/>Das Herzzerreißende des Alterns / Friederike Mayröckers neue, altersstarke Prosadichtung<br/><br/>Vor Jahren mutmaßte die Ich-Erzählerin in einem schmalen Buch von Friederike Mayröcker, »daß die Assoziationskraft mit zunehmendem Alter eher zu- als abnimmt« In ihrem neuen, dicken Prosaband hat die Autorin unermüdlich diese Vermutung und noch mehr bestätigt: daß mit ihren (bald 75) Jahren von dichterischer Altersschwäche nichts zu merken ist, im Gegenteil, daß der Blick auf sich selbst herzzerreißend radikal geworden ist. Mit der Gefahr der Senilität ist aber nicht nur die rettende poetische Kraft gewachsen, auch ein beneidenswert munterer Pessimismus. Das erzählende Ich ist manchmal zerknirscht angesichts seiner Sprachgrenzen, oft skeptisch gegen den eigenen Kopf, vor allem aber unnachsichtig mit dem alternden Körper.<br/>Der zweiteilige Titel des Buches deutet das zwiespältige Doppelprogramm an: »brütt oder Die seufzenden Gärten«. Da ist zunächst das Rohe und Häßliche, brutal, aber richtig eingedeutscht aus dem Französischen - und dann eine Ahnung von Illusion, von Rettung in schöne Worte. Doch später im Text, sehr spät, steht dieses poetische Seufzen im Bund mit einer »Verwahrlosung« mit Tränen und Schweiß eines faltigen Körpers, »in den Pupillen die seufzenden Gärten der Erschöpfung«. Solch begnadete Wortgebilde werden von der Erzählerin in uferlosen Sätzen aufgeboten. Argwöhnisch, doch unverdrossen spricht sie von der eigenen »Altersmisere« vom täglichen Dichterleben, von der Schreibmaschine und der Suppenschüssel - und redet dabei ums Leben. Ihr vitaler Kopf dichtet um die Wette gegen die physische Hinfälligkeit. Die Falten in ihrem Gesicht sind einmal ein lyrischer »Laufsteg der Tränen« gleich daneben aber auch ganz prosaisch »das Rinnsal meiner Lefzen« Das ist extreme Dichtung gegen die »Ausweglosigkeit des eigenen Todes« ein kunstvolles Hakenschlagen statt der üblichen Altersmilde.<br/>Die Liebe ist immer noch das beste Kunstmittel gegen den Tod. Also erzählt die Frau ihre »letzte Liebesgeschichte« Der Geliebte heißt Joseph und ist ein keuscher »Pappkamerad« mehr Traumobjekt als Traumdeuter, eine flüchtige »Zettelfigur« immer auf Reisen oder sonstwie abwesend. Sie erzählt die Geschichte in tausend Fragmenten, erzählt sie in Selbstmonologen, in Briefen an Freunde, in Dialogen mit Joseph, meist aber in Gesprächen und Telefonaten mit Blum, dem Lebensfreund, der stützenden Figur (die in anderen Mayröcker-Büchern der »Vorsager« oder »Ohrenbeichtvater« hieß). Sie spricht von ihrer ganzen Existenz, von Lektüren, bildern und Musik, vom Tod der Mutter und von dieser »letzten Liebe«, von der sie nicht ablassen will, wie sie nicht lassen kann vom Schreiben an diesem Buch.<br/>Die Liebe und die Angst vor dem Ende machen die alte »KNÄBIN« erfinderisch, treiben die Wortsucherin in ein assoziatives Delirium, das erst nach 350 Seiten mit einem tröstlichen Zitat endet, »weil nämlich, wie Paul Valéry sagt, der wahre Schriftsteller 1 Mensch ist, der seine Worte nicht findet«. Oft ruft die Erzählerin solche Hilfe von den Heiligen der Weltliteratur an. Sie möchte schreiben können, wie »Beckett und Jean Paul, wie Hölderlin und Brecht zusammen, nicht wie einer von ihnen allein. Beim Lesen von Koeppen bricht sie in Tränen aus, mit dem Gefühl, »daß ich alles falsch gemacht habe«. Verheerend ist auch der Vergleich mit der Sprache von Musil, »da trolle ich mich als beschämter Verlierer«.<br/>Das poetologische Selbstgespräch gibt häufig auch die Stichworte für die Themen aus dem Küchenalltag, denn pessimistische Diskurse sind nicht auf die Kunst beschränkt. »Verknöchert erschien mir meine eigene Sprache«; und wenig später fühlt sich die Ich-Erzählerin »schon bald so verknöchert wie die meisten anderen Frauen«. Kompliziert sind die Phantasie und der Name von diesem Ich (einmal wird er buchstabiert: Mayröcker), elementar der Wunsch nach Unendlichkeit, im Leben, in der Liebe und in der Formulierungskunst. So lange die »letzte Liebesgeschichte« mit Joseph weitergeht, in immer neuen Volten und Erfindungen, so lange das Buch nicht zu Ende ist, geht auch das Leben weiter, zwar mit einem »faltenverschnürten Leib«, doch mit den Funken der lebendigsten Dichterin im Kopf.<br/>Bei allen dichterischen Selbstzweifeln, die Friederike Mayröcker in diesem Buch anführt, ist sie sich ihres Wertes bewußt. Sie kennt die Scham über schiefgegangene Seiten, die »Scham am Morgen über den losgelassenen Brief des Vortags« aber erkennt auch die »BILLIGSCHREIBER«, zu denen sie nie gehören wird. Billige Schönheit wird es auch in ihren zukünftigen Büchern sowenig geben wie in den Arbeitsbildern von Francis Bacon. An diesen Bildern liebt sie 'die Häßlichkeit und den Gestank', die trotzige Haltung angesichts der Erbärmlichkeit des Körpers. Das ist keine gekünstelte Ästhetik des Unansehnlichen, so wei in diesem häßlichen Buch 'keine Aufgeblasenheit der Sprache' ist. Es ist ein 'sich nicht trennen können von dieser ANGEWOHNHEIT'. So schreibt sie immer fort an ihrem wunderbaren Bericht über das Leben, diese liebe Angewohnheit.<br/>Auch wenn dieses Schreiben am Leben erhält, seien Buchhändler davor gewarnt, Mayröcker in die Regale der Lebenshilfe-Ratgeber zu stellen. Und wenn siech die Autorin dagegen verwahrt, 'meine Schrift als ‘lyrische Prosa’ zu disqualifizieren', dann ist das ihr Recht auf Freiheit von jeder Einschnürung. Im übrigen braucht diese große Dichtung keine Katalogisierung, außer in Germanistenbüchern und Inventurlisten. Ihr erstes Ziel ist nicht, es dem Leser leicht zu machen. Sie schreibt so ungeordnet und 'so kindskopfmäßig wie sonst kaum jemand in meinem Alter', sorgt sich wohl um Verständlichkeit, kann aber nur einen Rat geben: 'einfach nur lesen, was da steht, mehr ist nicht drin, mehr ist nicht da, aber das ist ja wirklich genug, das genügt, um den abgebrühtesten Kerl zum Heulen zu bringen, nicht wahr.' - Ja, einfach nur Mayröcker lesen (und aufhören auch mit dieser Rezension), lesen von den Spuren der Regengüsse auf dem Rücken des Ledermantels der Mutter beim Eislaufplatz, oder von einem 'verdutzen Löffel im Honigglas', einfach nur lesen, und heulen wer kann.
650 ## - Nebeneintragung unter einem Schlagwort - Sachschlagwort
Sachschlagwort oder geografischer Name als Eintragungselement Belletristik
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-- ra
942 ## - Zusätzliche Felder (Koha)
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