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˜Dieœ Erfindung des Menschen wie wir die Evolution überlisten Renée Schroeder mit Ursel Nendzig

By: Contributor(s): Material type: TextTextLanguage: German Publisher: Salzburg Wien Residenz Verlag [2016]Description: 221 Seiten 23 cmContent type:
  • Text
Media type:
  • ohne Hilfsmittel zu benutzen
Carrier type:
  • Band
ISBN:
  • 9783701733767
  • 3701733767
Subject(s): Additional physical formats: Erscheint auch als: ˜Dieœ Erfindung des MenschenDDC classification:
  • 599.938 22/ger
Online resources: Review: Quelle: www.rezensionen.at - Simone Klein Vermag der Mensch, die Evolution zu beeinflussen? (NB) "Sie werden es nicht bereuen, dieses Buch in die Hände genommen zu haben", verspricht Schroeder, habe sie doch nichts Geringeres als eine "Autobiografie der Menschheit" vorzulegen. Der Mensch habe, seit er abstrakt denken kann, die Evolution mitgestaltet und sich so gewissermaßen selbst erfunden, auch wenn, wie die Autorin aus biologischer, zuweilen biologistischer, Sicht erläutert, das Universum und das Leben nicht mehr als "sich selbst ordnende Systeme" seien. Es sei nämlich schon nachgewiesen worden, wie diese komplexen Systeme aus einfachen Elementen und Ereignissen ganz ohne Plan und Sinn entstehen konnten. Der "Nachweis" gelang allerdings nur, weil man das "Ergebnis" schon kannte und sich die Versuchsanordnungen dementsprechend manipulieren ließen. Diese Tatsache kehren NaturwissenschafterInnen gerne unter den Tisch. Inzwischen habe der Mensch den Pfad der biologischen Evolution verlassen, ohne sich der Tragweite seiner Handlungen bewusst zu sein. Auf derartige Behauptungen geht Schroeder nicht näher ein, vielleicht weil sie damit einerseits eingestehen müsste, dass es neben dem "blinden Pfad" der Evolution eben doch einen "geistigen Pfad" gibt, und andererseits zugeben müsste, dass es außerdem eine Instanz geben muss, die eine "Bewusstwerdung" überhaupt erst ermöglicht. Die Autorin wünscht sich "angesichts wachsender Irrationalität und starker antiaufklärerischer Bewegungen" eine "nächste Version der Aufklärung", auch wenn nicht aufklärerische Vernunft, sondern Irrationalität integraler Bestandteil ihres Menschheitsmodells ist. Immerhin schlägt Schroeder vor, dass Naturwissenschaften und Philosophie in evolutionären Fragen zusammenarbeiten mögen - sonst wüssten wir nicht, wie wir mit unserem Wissen umgehen sollten. Diese entwaffnende Art der Selbsterkenntnis ließ mich die Lektüre in der Tat nicht bereuen.
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Quelle: www.rezensionen.at - Simone Klein

Vermag der Mensch, die Evolution zu beeinflussen? (NB)
"Sie werden es nicht bereuen, dieses Buch in die Hände genommen zu haben", verspricht Schroeder, habe sie doch nichts Geringeres als eine "Autobiografie der Menschheit" vorzulegen. Der Mensch habe, seit er abstrakt denken kann, die Evolution mitgestaltet und sich so gewissermaßen selbst erfunden, auch wenn, wie die Autorin aus biologischer, zuweilen biologistischer, Sicht erläutert, das Universum und das Leben nicht mehr als "sich selbst ordnende Systeme" seien. Es sei nämlich schon nachgewiesen worden, wie diese komplexen Systeme aus einfachen Elementen und Ereignissen ganz ohne Plan und Sinn entstehen konnten. Der "Nachweis" gelang allerdings nur, weil man das "Ergebnis" schon kannte und sich die Versuchsanordnungen dementsprechend manipulieren ließen. Diese Tatsache kehren NaturwissenschafterInnen gerne unter den Tisch. Inzwischen habe der Mensch den Pfad der biologischen Evolution verlassen, ohne sich der Tragweite seiner Handlungen bewusst zu sein.
Auf derartige Behauptungen geht Schroeder nicht näher ein, vielleicht weil sie damit einerseits eingestehen müsste, dass es neben dem "blinden Pfad" der Evolution eben doch einen "geistigen Pfad" gibt, und andererseits zugeben müsste, dass es außerdem eine Instanz geben muss, die eine "Bewusstwerdung" überhaupt erst ermöglicht. Die Autorin wünscht sich "angesichts wachsender Irrationalität und starker antiaufklärerischer Bewegungen" eine "nächste Version der Aufklärung", auch wenn nicht aufklärerische Vernunft, sondern Irrationalität integraler Bestandteil ihres Menschheitsmodells ist. Immerhin schlägt Schroeder vor, dass Naturwissenschaften und Philosophie in evolutionären Fragen zusammenarbeiten mögen - sonst wüssten wir nicht, wie wir mit unserem Wissen umgehen sollten. Diese entwaffnende Art der Selbsterkenntnis ließ mich die Lektüre in der Tat nicht bereuen.

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